Microburst: Wenn Fallwinde eine Wolke vom Himmel holen

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Fallwinde oder auch Microbursts sind spezielle Wetterphänomene mit einer sehr hohen Zerstörungskraft. Sie treten plötzlich und unerwartet auf und können Bäume mit Leichtigkeit entwurzeln und sogar Flugzeuge zum Absturz bringen. Heute schauen wir uns einige solcher Microbursts mal etwas genauer an und klären die Frage wie dieses gefährliche Wetterphänomen entstehen kann.

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An einem Nachmittag im Spätsommer des 30. August´s sitzt ein Amateurfilmer am ungarischen Plattensee und traut seinen Augen nicht, als er über das Wasser blickt. Ein wolkenähnliches Gebilde, das aussieht wie ein Atompilz, entsteht in rasanter Geschwindigkeit über dem beliebten Urlaubsort. Es wird immer größer und scheint nach unten auszubrechen.

Doch was der Amateurfilmer hier beobachtet hat war keine Atombombe sondern ein sogenannter Microburst. Genauer gesagt handelt es sich dabei um den Abwindstrom eines Gewitters der sich über den Erdboden ausbreitet. Er kann sich in einem Umkreis von bis zu 15 km ausbreiten und bis zu einer Stunde dauern. Ab einem Durchmesser von mehr als 4 km spricht man von einem Macroburst.

Wie entsteht ein Microburst?

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Kurz gesagt entsteht dieses Wetterphänomen, wenn kalte Luft in einem Gewitter nach unten fällt und sich am Boden ausbreitet. Man kann es ungefähr so beschreiben als ob eine Wolke auf den Boden fällt.

Damit dass passieren kann ist es wichtig, dass es bodennah sehr trocken ist. Kommt es dann zu einem Gewitter, kann es einen Downburst geben, bei dem warme Luft aufsteigt und sich abkühlt bis die darin enthaltene Feuchte zu Wasserdampf kondensiert. In Folge dessen verlagert sich das Gewitter. Erwärmt sich die Luft nur langsam oder bleibt kalt und ist sie zu schwer, fällt die Wolke herunter. In Folge dessen können sehr hohe Windgeschwindigkeiten entstehen.

Ist dieses Wetterphänomen gefährlich?

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Micro- und Marcrobursts können Schäden verursachen die denen eines Tornado ähneln. Besonders gefährlich sind sie jedoch für den Flugverkehr. Wenn einen Flugzeug während der Start- oder Landephase in einen solchen Abwärtswind gerät, kann es abstürzen. So wurden, nachdem es in den 70er und 80er Jahren zu einigen schweren Flugunfällen gekommen war, entsprechende Warnsysteme für Flugzeuge entwickelt.

Hier sind einige Microbursts die von Amateurfilmern gefilmt wurden.

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Dieser kleine Junge wurde auf seinem Fahrrad von einem Microburst überrascht und schafft es nicht mehr zurück zu seinem Fahrrad. Zum Glück ist ihm nichts passiert.

 

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Der Mann im nächsten Clip beobachtet eine Zeit lang skeptisch den Himmel und dem was sich da zusammenbraut. Wenige Minuten später entlädt sich die Wolke über seinem Haus.

 

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Dieses Bild entstand im August 2012 in Westbury New York und zeigt ganz gut, wie viel Wasser mit einem Microburst herunter kommen kann.

 

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Hier erkennt man wie schnell das Wetter umschlägt, wenn sich ein Microburst entlädt. Innerhalb weniger Minuten wechselt das Wetter von ruhig zu einem Hagelsturm mit Orkanböen.

 

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Dieses Bild entstand mitten im Auge eines Microbursts.

 

Ein wirklich beeindruckendes und gefährliches Wetterphänomen. Gut dass wir in unseren Breiten eher selten davon betroffen sind.

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